LeinölLeinöl ist das Pflanzenöl mit dem höchsten Gehalt an der wertvollen Linolensäure (Omega-3).  Das Verhältnis der Omega-3 zu der Omega-6-Fettsäure ist mit 6:1 bei Leinöl nahezu ideal für den Stoffwechsel. Es oxidiert jedoch leicht und ist bei unsachgemässer Lagerung schnell ranzig und somit schädlich für den Organismus.

 

Viele Inhaltsstoffe, die in Leinöl enthalten sind, sind grundsätzlich für unsere Gesundheit von großer Bedeutung. Je nach Anbaugebiet des verwendeten Leinsamen kann die Zusammensetzung der im Leinöl enthaltenen Fettsäuren variieren.

So kann Leinöl etwa

  • zehn Prozent gesättigte Fettsäuren (z. B. Stearinsäure, Palmitinsäure) und
  • etwa 18 Prozent einfach gesättigte Fettsäuren sowie
  • etwa 72 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. Omega-6-Linolsäure, Ölsäure, Omega-3-Linolensäure) enthalten.

In den mehrfach ungesättigten Fettsäuren können wiederum etwa 12 bis 24 Prozent Omega-6-Linolsäure und 45 bis 70 Prozent Omega-3-Fettsäure alpha-Linolensäure enthalten sein. Vom menschlichen Organismus kann alpha-Linolensäure zu einem kleinen Anteil auch in die Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure umwandeln, die höherwertig sind.

Des Weiteren kann Leinöl

  • Schleimstoffe mit einem Anteil von etwa sechs Prozent sowie

  • Lecithin, Eiweiß, Cadmium und Linamarin mit insgesamt etwa 20 Prozent enthalten.

Bei Linamarin handelt es sich um ein Pflanzengift, welches durch Enzyme des Leinsamen zu Blausäure gespalten werden kann. Durch die Magensäure wird das Enzym jedoch inaktiviert, sodass es nur zu einer geringen Freisetzung an Blausäuremengen kommt und somit für den Organismus ungefährlich ist.

Neben dem Provitamin A sind auch die Vitamine B1, B2 und B6, C, D, E und K in Leinöl enthalten. Weitere Inhaltsstoffe sind Sterine, Fol-, Pantothen- und Nicotinsäure. Auch die enthaltenen Spurenelemente (z. B. Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink, Jod, Kupfer, Natrium) und Mineralstoffe sind für die Ernährung von großer Bedeutung. Die im Leinöl enthaltenen Lignane (hormonartige Stoffe) fördern durch ihre antioxidative Wirkung zudem die Gesundheit.

Die Menge macht das Gift

Was für jede Heilpflanze und auch für viele Lebensmittel gilt, gilt genauso für das Leinöl: Die Menge macht das Gift.

Eine zu hohe Dosis Leinöl ist der Gesundheit nicht mehr dienlich. So sollte eine Dosis von 50 ml / Tag nicht überschritten werden.

Frisch gepresst gibt es kaum ein wertvolleres Öl als Leinöl, das reich ist an ungesättigten Fettsäuren, vor allem an Omega-3-Fettsäuren, von denen im Futter immer zu wenig enthalten ist. Es schmeckt angenehm nussig. Aber bereits nach wenigen Tagen wird es unangenehm bitter, weshalb es in der Küche für Salate und zum Kochen auch keinen Platz gefunden hat.

Die Ursache dafür sind Cyclolinopeptide, die schon nach wenigen Tagen entstehen. Sie werden verdächtigt, die Aktivität des Immunsystems zu unterdrücken, insbesondere die der Lymphozyten. Abgesehen davon werden die hochungesättigten Fettsäuren des Leinöls sehr schnell oxidiert, das Öl wird also ranzig. Damit sind dann die positiven Wirkungen dahin, und es sollte besser nicht mehr gefüttert werden.

Der hohe Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Leinöl führt bei unsachgemässer Lagerung schnell zur Oxidation der Fettsäuren und somit dazu, dass das Öl ungeniessbar wird.

Daher muss Leinöl im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb weniger Tagen nach Öffnung aufgebraucht werden.

Bedenken Sie, dass Leinöl eine Haltbarkeit von 2 Monaten ab Herstellung/Abfüllung hat, wenn es denn kühl und dunkel gelagert wird. Nach Ablauf der Haltbarkeit sollte es nicht mehr verwendet werden.

Kaufen Sie Leinöl auch nur dort, wo Sie sicher sein können, dass es in kurzen Abständen immer frisch von der Ölmühle eintrifft. Auch sollte das Leinöl beim Händler ebenfalls dunkel und gekühlt gelagert werden und sicher nicht im hellen und ungekühlten Verkaufsregal stehen. Behältnisse, die lichtdurchlässig sind, wie Plastikflaschen oder Kanister sind für die Aufbewahrung von Leinöl nicht zu gebrauchen.

Welche Leinöl-Arten es gibt

Es gibt verschiedene Arten von Leinöl, deren Verwendungsmöglichkeiten auch vom jeweiligen Herstellungsverfahren abhängen können.

So gilt Leinöl, welches durch das Verfahren der Kaltpressung gewonnen wird, als besonders qualitativ hochwertig. Denn hierbei wurden durch den geringen Druck und die niedrige Temperatur die Inhaltsstoffe nicht nur schonend gelöst, sondern es sind auch die charakteristischen Eigenschaften des Leinöl erhalten geblieben. Das gewonnene Reinöl wurde nach der Kaltpressung von Schwebstoffen befreit und wird daher vor allem für die Zubereitung von Gerichten oder aber auch für pharmazeutische Zwecke verwendet. Häufig werden auch Leinöle angeboten, die die Bezeichnung 'Oxyguard' oder 'omega safe' beinhalten. Hierbei handelt es sich ebenfalls um Öle, die durch Kaltpressung gewonnen wurden. Zusätzlich erfolgte der Herstellungsprozess jedoch unter einer Schutzatmosphäre, die verhindern soll, dass das gewonnene Leinöl mit dem Sauerstoff der Luft oxidiert und somit bitter und ranzig wird.

Im handwerklichen Bereich wird vorwiegend Leinöl verwendet, welches durch das Verfahren der Heißpressung gewonnen wird, da es noch viele Schleim- bzw. Schwebstoffe enthält. Auch raffiniertes Leinöl, welches durch chemische Extraktion gewonnen wurde, wird ausschließlich im handwerklichen Bereich eingesetzt, da chemische Lösungsmittel nach der Extraktion verwendet wurden, um das Leinöl vom Filtrat zu trennen. Sowohl bei der Heißpressung als auch bei der anschließenden Raffination gehen daher wertvolle Inhaltsstoffe verloren, sodass es für die Ernährung oder pharmazeutische Zwecke nicht mehr zu empfehlen ist.

Sonneneingedicktes Leinöl, auch Standöl genannt, wurde in einem speziellen Verfahren gewonnen, bei welchem Leinsamen über mehrere Monate der Sonne ausgesetzt wurde. In einem ähnlichen Verfahren wird geblasenes Leinöl hergestellt, allerdings wird hierbei ein Belüfter zur Umwälzung des Leinsamens eingesetzt. Beide Verfahren haben den Vorteil, dass die Konsistenz des Leinöl zähflüssiger ist, die Aushärtezeit verkürzt wird und sich die Zunahme des Volumens während des Aushärtens verringert. Somit kann die Gefahr einer möglichen Riss- und Runzelbildung vermindert werden. Sonneneingedicktes Leinöl wird hauptsächlich im Geigenbau eingesetzt, da es schneller trocknet und das Holz durch den Anstrich einen starken Oberflächenglanz sowie eine sehr gute Wetterbeständigkeit aufweist. Geblasenes Leinöl wird hauptsächlich in der Gießerei- und Anstrickmittelindustrie als Kernbindemittel sowie in der Druckfarbenindustrie verwendet. Da diese Leinöle zu schnell aushärten, sind sie als Holzschutzmittel allerdings nicht geeignet, da sie nicht tief genug ins Holz eindringen können.

Leinöl und Selen

Die heutzutage übliche Pferdefütterung kann unter Umständen einen erhöhten Selenbedarf nach sich ziehen: Vermehrte Schadstoffbelastung der Tiere führt wegen verstärkter Entgiftungsprozesse zu einem Mehrverbrauch an Selen. Ebenso können eine gestörte Darmflora und die häufige, reichliche Zufütterung von Ölen – insbesondere Leinöl – deutlich mehr Selen verbrauchen. Leinöl besitzt trotz seiner ausgezeichneten Anteile an ungesättigten Fettsäuren einen nur sehr geringen Vitamin E-Gehalt und hat dadurch einen stark Selen zehrenden Effekt.

Was also kaufen?

Achten Sie beim Kauf, dass das Leinöl mit Vitamin E versetzt wurde und in lichtundurchlässigen Gebinden angeboten wird. Sie werden feststellen, dass das Angebote an Leinöl für Pferde unter Beachtung dieser Kriterien sehr klein wird und die Preise schnell nach oben tendieren.

Die deutlich bessere Alternative ist Leindotteröl. Das Leindotteröl ist das Öl der Kelten. Und wenn auch der Name irritiert: Leindotteröl ist nicht das Gleiche wie Leinöl.Die beiden Öle werden aus den Samen von zwei botanisch ganz verschiedenen Pflanzen gewonnen. Während der Lein blau blüht, trägt der Leindotter gelbe Blüten. Früher standen beide Pflanzen oft nebeneinander auf einem Feld – daher kommt wohl auch der Name Leindotter – dottergelbe Blüten im Leinfeld. Leindotter ist eine der ältesten bei uns angebauten Kulturpflanzen. Leider ist er etwas in die Vergessenheit geraten und gewinnt erst in jüngster Zeit wieder an Bedeutung. Meist arbeitet der Landwirt bei Leindotter ohne Pflanzenschutz, da dieser hauptsächlich im Mischfruchtanbau angesät wird. Wie das Leinöl hat das Leindotteröl einen sehr hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Allerdings ist das Leindotteröl weitaus länger haltbar als das Leinöl, schon weil das Leindotteröl zusätzlich einen hohen Vitamin-E-Gehalt aufweist. Der Gehalt an Vitamin E ist im Vergleich zu Leinöl 4 x höher. Dies verlängert auch die Haltbarkeit beträchtlich. Leindotteröl ist bis zu 9 Monate haltbar.

Eine teurere Alternative ist das Hanföl, das ebenfalls reich ist an Omega-3-Fettsäuren und zudem viel Chlorophyll enthält. 

verfügbar
Preis: ab 16,90 EUR
Anzahl:
Grundpreis: ab 15,20 EUR / Liter
Hersteller: Ölmühle Garting
Wie das Leinöl hat das Leindotteröl einen sehr hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Allerdings ist das Leindotteröl weitaus länger haltbar als das Leinöl, schon weil das Leindotteröl zusätzlich einen hohen Vitamin-E-Gehalt aufweist. Und das wirkt als natürliches Konservierungsmittel.
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