Vor der Mechanisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft war die Esparsette eine beliebte Futterpflanze für Pferde und Wiederkäuer und wurde zumeist als Heu verfüttert. Die Pferdehalter schätzten damals die Esparsette sehr, weil ihre schwer arbeitenden Pferde damit ihr Körpergewicht und eine gute Kondition langfristig halten konnten. Hochgeschätzt wurde auch die antiblähende Wirkung von Esparsettenheu bei Pferden und Wiederkäuern.
In den letzten Jahrzenten verlor die Esparsette immens an Bedeutung und wurde von der ertragsstarken Luzerne verdrängt, deren Anbau von hochintensiven Milchviehbetrieben bevorzugt wurde. Es gibt keine mit Esparsette vergleichbare Futterpflanze, die den hohen Futterwert mit den folgenden wünschenswerten Eigenschaften vereint. Die zahlreichen Vorteile der Verfütterung von Esparsette spiegelt auch der französische Name der Pflanze Sainfoin wieder, da „sain foin" wörtlich „das gesunde Heu" bedeutet.
Die Esparsette:
- wirkt Blähungen entgegen
- ist reich an kondensierten Tanninen für eine gesunde Verdauung und ein natürlich wurmfeindliches Milieu im Magen-Darm-Trakt
- ist reich an essenziellen Aminosäuren zur Aufwertung der Futterration
- hat einen hohen Gehalt an diätetischer Rohfaser
- ist eine reiche Quelle von organisch gebundenem Calcium, Vitaminen, ß-Carotin und Spurelementen
- besitzt einen hohen Gehalt an Rutin zur Unterstützung der Elastizität der Blutgefäße und Blutkapillaren
- ist geeignet für Seniorpferde, schwerfuttrige Pferde bzw. bei Abmagerung
- ist ein ideales Ergänzungsfutter zu Hafer und Heu/Weide
- ist sehr bekömmlich und wohltuend für stoffwechselproblematische Pferde
- ist außerordentlich schmackhaft, hat eine hervorragende Akzeptanz
Antiblähende und wurmtreibende Wirkung der Esparsette
Die antiblähende sowie anthelminthische (wurmtreibende) Wirkung der Esparsette ist auf den hohen Gehalt an kondensierten Tanninen (auch als Gerbstoffe bekannt) zurückzuführen. Darüber hinaus machen die kondensierten Tannine die Schleimhäute für pathogene Keime undurchlässiger und vermindern die Sekretion der Schleimhautdrüsen.
Aufgrund ihrer wohltuenden Wirkung auf die Schleimhäute können kondensierte Tannine bzw. Esparsetten-Cobs auch zur Unterstützung der gesunden Verdauung bei Durchfall bzw. Kotwasser eingesetzt werden.
ESPARSETTE GEGEN PARASITOSEN
Die anthelminthische Wirkung von kondensierten Tanninen besteht darin, dass sich Gerbstoffe direkt gegen den Parasiten richten und es zu Interaktionen mit den Zellwandproteinen der Parasiten kommt, während andererseits das Immunsystem des Wirtes durch eine Verbesserung der Proteinversorgung gestärkt wird und somit die Abwehrkräfte erhöht werden.
Aufgrund des hohen Anteils an kondensierten Tanninen wurden und werden Esparsettenkraut bzw. Esparsetten-Cobs als präventive bzw. kurative Maßnahme gegen Parasitosen bei kleinen Wiederkäuern (Ziegen und Schafe) erfolgreich eingesetzt.
Ein wurmtreibender Nebeneffekt der Verfütterung von Esparsetten-Cobs bei Pferden ist dank der Stärkung des Immunsystems zu erwarten. Genauere wissenschaftliche Studien zu einer direkten Wirkung gegen Darmparasiten bei Pferden werden durchgeführt.
Die einzigartigen Fütterungseigenschaften der Esparsette sind in erster Linie dem hohen Gehalt an kondensierten Tanninen zu verdanken. Es gibt auch andere Pflanzenarten, die kondensierte Tannine beinhalten und ggf. als antiblähende Kräuter verfüttert werden können. Für eine anthelminthische Wirkung ist einerseits ihr Tanningehalt im Gegensatz zur Esparsette zu niedrig, andererseits ist ihr Futterwert mit der Qualität von Esparsetten-Cobs nicht vergleichbar.
ESPARSETTEN-COBS
Der Gehalt an kondensierten Tanninen ist in Blättern deutlich höher als in Stängeln. Deshalb ist es wichtig, dass die tanninreichen Blätter beim Ernten nicht als Bröckelverlust verloren gehen.
Diesbezüglich sind die Esparsetten-Cobs eine optimale Alternative, nicht nur wegen der Erhaltung des Blätteranteils, sondern auch aus hygienischen Gründen: Dank der schnellen, aber schonenden Warmlufttrocknung können nämlich keine Schimmelpilze das geerntete Material befallen.
Vom Gesichtspunkt der Nährwerte stellen die Esparsetten-Cobs ein wertvolles Futter dar, das darüber hinaus außerordentlich schmackhaft ist. Die Esparsetten-Cobs sind naturbelassen, frei von Melasse, Staub und jeglichen Bindemitteln.
Einsatzbereiche:
- antiblähende Futterkomponente
- zur Aufwertung von Heu, Silage und Weide
- als Getreideersatz bei erforderlicher Kraftfutterreduzierung bei Rehepferden, Pferden mit Tendenz zum Kreuzverschlag, EMS-Pferden und Pferden mit Übergewicht. (Das Kraftfutter sollte durch Esparsette-Cobs ersetzt werden).
- zum Muskelaufbau von abgemagerten und schwerfuttrigen Pferden
- wurmtreibendes Futter für Ziegen und Schafe
Fütterungsempfehlungen Pferde (Kraftfuttermengen können reduziert werden bzw. ersetzt werden):
- Jungpferde im Wachstum: 1–2 kg täglich je nach Gewicht und Bedürfnisse des Pferdes
- laktierende Stuten: 2–4 kg täglich
- schwerfuttrige und ältere Pferde: 2–4 kg täglich
- Sport- und Rennpferde: 3–6 kg täglich gemäß Gewicht und Arbeitsbelastung des Pferdes
- Hobbypferde: 0,2–2 kg täglich, als Getreide- bzw. Müsliersatz
Esparsetten Cobs immer in Wasser aufquellen lassen! Quellzeit ca. 15 min. Verhältnis Cobs / Wasser: 1 zu 3 ( 1 Teil Cobs mit 3 Teilen Wasser)
Fütterungsempfehlungen Ziegen und Schafe:
Um einen antiblähenden Effekt zu erzielen, sollen täglich mind. 0,2–0,4 kg Esparsetten-Cobs anstelle von
Luzernepellets, -cobs bzw. Getreide verfüttert werden. Esparsetten-Cobs können bei Ziegen und Schafen auch gezielt gegen Magen-Darm-Trakt-Parasiten eingesetzt werden. Die anthelminthische Wirkung der Esparsette bei Wiederkäuern kommt zustande, wenn ausschließlich Esparsetten-Cobs bzw. Esparsettenheu verfüttert werden. So bleibt die Konzentration von kondensierten Tanninen in der Trockenmasse des Futters auf dem wirksamen Niveau von mind. 5 %
und wird nicht durch andere Futterkomponenten verdünnt. Die wurmtreibende Esparsetten-Kur kann je nach Bedarf beliebig wiederholt werden, weil im Gegensatz zu chemischen Wurmmitteln keine Gefahr der Resistenzbildung von Parasiten besteht.
Handelsform: Plastikbeutel mit 3 kg, Papiersäcke mit 14 kg und Big Bag mit 500 kg (Bitte um Kontakt bei Interesse an Big Bags)