Ersetzen Sie bitte in den nun folgenden zitierten Texten Nahrungs- durch Futtermittel und Menschen durch Hunde. Was hier geschrieben steht, gilt auch für Pferde.
Am 7.12.10 strahlte der SWF eine Sendung aus, in der dies gesagt wurde:
www.swr.de/odysso – Information zur Sendung vom 7. Januar 2010 – Ernährungs-Irrtümer.
„Dabei sind die meisten gar nicht allergisch gegen Nahrungsmittel. Ein Test hat sie krank gemacht: Der sogenannte IgG-Test, der von vielen Ärzten und Heilpraktikern massiv empfohlen wird, bestimmt Antikörper und gibt angeblich Auskunft über Lebensmittel-Unverträglichkeiten. Neue Studien zeigen aber: Die Tests sind ein teurer Unsinn. Sie reagieren auch bei Menschen, die keine Symptome zeigen und suggerieren Krankheit, wo keine ist."
Und hier nun ein gekürzter Auszug aus einer Veröffentlichung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Sie können den gesamten Text nachlesen unter www.dge.de – DGEinfo 12/2009 – Beratungspraxis.
„Bei einer Unverträglichkeit gegenüber Lebensmitteln wird zwischen einer immunologisch bedingten Allergie und einer Intoleranz ohne immunologische Beteiligung unterschieden. Während die Immunglobulin E (IgE)-vermittelte allergische Lebensmittel-Hypersensitivität auf körpereigenen Reaktionen gegenüber Proteinen beruht und mit wissenschaftlich evaluierten klinischen oder Blut-Tests geprüft werden kann, stehen für die nicht allergische Lebensmittel-Hypersensitivität keine Tests zur Verfügung.
...Dies hält Vertriebsfirmen und Labors nicht davon ab, Serum-IgG-Tests anzubieten, mit denen angeblich Unverträglichkeiten auf bis zu 300 Lebensmittel bestimmt werden können. Die Testergebnisse werden gemeinsam mit Diätempfehlungen verkauft (gilt auch für Tiere, Fettsatz durch den Verfasser dieses Artikels).
Die Europäische Akademie für Allergologie und Klinische Immunologie (EAACI) hat ein aktuelles Positionspapier zum Stellenwert von IgG- oder IgG4-Tests zur Feststellung von Lebensmittelunverträglichkeiten verfasst, das von den fünf deutschsprachigen Allergiegesellschaften in ihre Leitlinie übernommen wurde. Darin wird die Diagnostik von Lebensmittelunverträglichkeiten mittels IgG-Antikörpertests als ungeeignet eingestuft und strikt abgelehnt." (Fettsatz durch den Verfasser dieses Artikels)
Weiß es Ihr Tierarzt oder weiß er es nicht?
Vermutlich weiß das alles der Veterinär Ihres Vertrauens nicht. Aber eigentlich sollte er es wissen. Weiß er es aber doch, was soll man dann von ihm halten?
Interessant auch: Der Hinweis auf IgG wird inzwischen auf manchen Ergebnislisten einfach weggelassen. Warum wohl? Es hat sich bei einigen herumgesprochen, was das für ein Unsinn ist. Auch dies eine Methode, Verbraucher zu täuschen, auf deren Gutgläubigkeit man zählt. Sie aber sollten sich das nicht bieten lassen.
Heißt das denn nun, dass es keine Allergien gibt?
Doch, die gibt es. Und wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund oder Pferd auf irgendeinen Stoff allergisch reagiert, dann müssen Sie eine Ausschlussdiät machen. Dies ist der sicherste Weg, aber aufwändig. Auch mit Bioresonanz soll es möglich sein, Stoffe herauszufinden, auf die Ihr Tier allergisch reagiert.
Und nun noch einige Fragen zu Futtern, über die sich nachzudenken lohnt:
Extrudierte Trockenfutter:
Welche Stoffe / Komponenten sind im Trockenfutter enthalten und wie viel davon?
Welche könnten enthalten sein, müssen aber nicht deklariert werden?
Wieviel Stärke – also vor allem Getreide, Kartoffel, Banane – ist im Trockenfutter enthalten?
Wurden verarbeitete Getreide im Trockenfutter auf Schimmel und Pilztoxine untersucht?
Weiß ich eigentlich, wie Trockenfutter hergestellt werden?
Dosenfutter:
Fleisch, wieviel? Wieviel Wasser (Feuchte nennt man das)?
Stimmt der Fleischanteil mit der Werbungsaussage überein oder fühle ich mich getäuscht?
Was ist sonst noch drin, z. B. an Getreide, Kartoffel, Banane, Gemüse etc?
Werden die Anteile nach Prozenten genau aufgeführt oder bleibt das im Dunkel?
Wurden verarbeitete Getreide im Trockenfutter auf Schimmel und Pilztoxine untersucht?
Habe ich genau nachgelesen, welche Zusatzstoffe enthalten sind?
Frischfleisch:
Weiß ich, wo es herkommt, wo die Tiere gelebt haben?
Ist es einseitig oder bildet es den Körper des Tieres ab?
Speziell bei grünem Pansen: Was bekam der Wiederkäuer zu fressen?